Künstler

Franziska Bark


Franziska Bark, Explosion, 2004, Bohrlochzeichnung, 650 x 370 cm, Ausstellungsansicht "In erster Linie... 21 Künstlerinnen und das Medium Zeichnung", Kunsthalle Fridericianum Kassel 2004 (Foto: Nils Klinger)


Franziska Bark, August 2003, gefaltetes Papier, Aquarell, 89,5 x 90 cm


"Die Zeichnungen von Franziska Bark entstehen auf oder vielmehr in der Wand des Ausstellungsraumes. In diese bohrt sie - Punkt für Punkt - ihre großformatigen Arbeiten in die Tiefe, perforiert das Trägermaterial. Was zunächst wie eine chaotische, explosionsartige und scheinbar ungeordnete Ansammlung von Löchern anmutet, fügt sich aus der Distanz gesehen zum Motiv. Bei längerer Betrachtung beginnt der Blick zu tanzen, es entsteht eine Bewegungsfigur, die mit der Schwere der Wand kontrastiert. Die Zeichnung wirkt immateriell, bewegt durchscheinend und verändert sich je nach Lichteinfall und Standort des Betrachters. Dieses Zusammenspiel von Materialität und Licht thematisiert die Künstlerin auch in Papierfaltarbeiten oder Malerei. Die Papierobjekte sind nach einem orthogonalen Raster gefaltet, das allerdings nicht streng gezogen wird, sondern Abweichungen und Spielräume zulässt. In einem weiteren Schritt erhält das Papier eine Bemalung aus Aquarellfarbe und wird so lange bearbeitet, bis es etwas Durchscheinendes bekommt. Dabei kontrastiert die haptisch und reliefartig wirkende Oberfläche mit einer Art Unstofflichkeit und verleiht auch diesen Arbeiten, ähnlich wie den Bohrlochzeichnungen, eine schwingende Anmutung. "Die Struktur der Linien und Raster der gefalteten Papierarbeiten und der Bohrlochzeichnungen ist sowohl statisch als auch oszilierend und erlaubt den Arbeiten vom Bild zur Landschaft zum Objekt zu werden", so die Künstlerin. Häufig kombiniert Bark ihre gebohrten Zeichnungen mit gemalten Bildern, die sich entweder auf eigene Werke oder auch auf Werke von Künstlerkollegen beziehen. Einzelne Motive aus der Malerei werden in Zeichnungen umgesetzt oder es wird mit malerischen Mitteln die Wirkung von Linien und Licht untersucht, wobei die häufig linear angelegten Bilder wieder zeichnerische Qualitäten aufweisen."
(aus: Barbara Heinrich: Graphit auf Papier?, in: In erster Linie...21 Künstlerinnen und das Medium Zeichnung, Kunsthalle Fridericianum Kassel 2004, S. 6-14, S. 7f)


Franziska Bark

1969 geboren in Red Wood City, USA, aufgewachsen in Stuttgart
1989-90 Foundation Course, Central St. Martins College of Art & Design, London
1990-93 Studium der Malerei, Chelsea College of Art & Design, London
1993 International Summeracademy of Art, Skoki, Poznan, Polen
1993-94 Arbeitsaufenthalt in Poznan (Studio ID), Polen
1995-98 Studium der Kunstgeschichte, Humboldt Universität zu Berlin und der Jüdischen Studien, Universität Potsdam und University of Sussex, MA in Religion, Philsophy and Literature (Erasmus Stipendium)
seit 2002 Promotion

Franziska Bark lebt und arbeitet in Berlin und Zürich


Gerne maile ich Ihnen mehr Material über Franziska Bark:

Weitere Künstler der Galerie:

Marcel Berlanger, Roger Bitterer, Ted Green, Thomas Heger, Eva Koberstein, Kirsten Lampert, Jörg Mandernach, Andreas Opiolka, Sibylle Ritter, Klaus-Martin Treder, Ute von Heubach, Hans-Ulrich Wagner, Stephan Weitzel


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