Künstler

Kirsten Lampert


Kirsten Lampert, Elephant, 2005, Öl und Tempera auf Leinwand, 160 x 126 cm


Kirsten Lampert, Ausstellungsansicht Galerie Naumann, Stuttgart 2005
Zeichnungen über Wandmalerei. Zeichnungen Mischtechnik auf Papier, je 140 x 210 cm


Kirsten Lampert lässt auf ihrer Bildfläche sehr verschiedene Bereiche und Bildauffassungen aufeinander los: Form und Farbe, Abstraktion und Gegenstand, Fläche und illusionistische Tiefe, Dinge aus dem persönlichen Alltag und die Kunstgeschichte. Alle diese Bereiche werden auf der Fläche des Bildes zu einem komplexen, den Betrachter durch die Fülle stark fordernden Bildraum zusammengefügt. Es ergibt sich ein sehr spannungsvolles Neben- und Miteinander von Figuren und Ornamenten, Menschen und Tieren, Farbe und Zeichnung, Gegenstand und Abstraktion, Bild und leerer Fläche.
Auffällig ist bei der Wahl der Motive, dass Kirsten Lampert zu solchen tendiert, die eine Leichtigkeit mitbringen. Sie kommen aus dem Bereich der Mode, der Dekoration, des Tourismus, sie malt mit Vorliebe Tiere, Beobachtungen aus der Werbung, heitere Figuren aus der Kunstgeschichte und aus dem Kunsthandwerk genauso wie Filmfiguren, Logos, Spielzeug, Konsumware. Solche "leichten" Motive greifen auf, was Lampert mit ihrer leichten, schnellen, von dünn angemischten Farben geprägten Malweise verfolgt. Auch mit der Verwendung von Ornamenten arbeitet sie frech in ihre Bilder ein, wovor Künstler der Moderne früher Angst hatten.
Auf ornamentale Formen greift Kirsten Lampert zurück, weil sie nicht so sehr durch die Tradition des 20.Jahrhunderts besetzt und aufgeladen sind. Mit dem Ornament ist vielmehr eine positive Leichtigkeit und Lockerheit verbunden. Es schafft, wie im Gesamtkunstwerk des Barock, Übergangssituationen - es kann als Überleitung zur Architektur, aber auch als verselbständigte abstrakte Form gelesen werden. Als Rahmen um ein Motiv herum schließt es ein Bildfeld ein, ähnlich, wie dies bei Stuckornamentik in alten Bauwerken der Fall ist. Im Rahmen eines modernen Baus wird die Architektur selbst zum Rahmen und das Ornament, als abstrakte Form, zum Motiv.
Kirsten Lampert überzieht, wenn es zu bestimmten Ausstellungssituationen passt, die Wand mit einem gemalten Ornament als Grund, auf das sie ihre großformatigen Zeichnungen hängt. Mit solchen Ornamentfriesen schafft sie eine Verbindung der darüber hängenden Zeichnungen zur Architektur. Ornamente auf der Wand setzen ein "malerisches" Element der Zeichnungen - Fläche, Farbe - in die Architektur hinein fort. Wie bei Stuckornamentik um barocke Deckengemälde herum verbindet sie damit spielerisch die Fläche ihrer Werke mit dem Raum, das Bild mit der Architektur.

1959 geb. in Pforzheim
1983-86 Studium der Malerei bei Professor Kaminski an der Kunstakademie Karlsruhe
1986-90 Studium der Malerei bei Professor Markus Lüpertz an der Kunstakademie Düsseldorf
1989 Meisterschülerin
1990-96 Künstlerische Assistentin an der Kunstakademie Düsseldorf
1996-97 Lehrauftrag für Aktzeichnen an der Kunstakademie Düsseldorf
seit 1997 Künstlerisch-praktische Lehrkraft an der Kunstakademie Düsseldorf
1997 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, Stuttgart
2003 1. Preis Bergischer Kunstpreis Solingen

lebt und arbeitet in Düsseldorf. Kirsten Lampert leitet die Werkstatt für Maltechnik an der Düsseldorfer Kunstakademie


Gerne maile ich Ihnen mehr Material über Kirsten Lampert:



Dr. Berthold Naumann

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