Künstler

Eva Koberstein


Eva Koberstein, der Pantheist, Bleistift, 20 x 20 cm


Eva Koberstein, o.T. 2003, Bleistift, 15 x 15 cm


Eva Koberstein wählt für ihre Malerei und Zeichnung überwiegend das quadratische Format. Das Quadrat ist eine geschlossene Form, die eine ganze Welt in sich zu vereinen scheint: Zeichen des Absoluten, Unendlichen, Kosmischen. Bildtitel wie "Himmelskörper", "Nocturne" oder "Großer Moment" weisen ebenfalls auf die Sphäre höchster Identifikation mit letzten, wahrhaft universalen Fragen hin. Das Erhabene erlebt der romantische Wanderer, wenn er angesichts der Größe der Natur und ihrer gewaltigen Berge, Wasserfälle, Schluchten die völlige Nichtigkeit der eigenen menschlichen Existenz erkennt. Eva Koberstein inszeniert menschliche Unzulänglichkeiten. In vielen Bildern geht es um das Scheitern von Erklärungsversuchen- und Mustern. Die Größe der Natur wird mit den Niederungen menschlichen Vorstellungsvermögens konfrontiert, der Bedeutung des Quadrats als kosmischer Formel wird die Dimension des Beschränkten hinzugefügt. Schon die durchgängig miniaturhaften Formate sind der Größe ihres Bildgegenstandes kaum angemessen.
Humorvoll wird das Scheitern menschlichen Verstehens der Natur, seine "metaphysische Obdachlosigkeit" inszeniert. Das kleine Format macht es notwendig, präzise zu arbeiten und die Bildmittel auf das Notwendige zu beschränken. Wenige Personen oder Gegenstände bevölkern die Bildgründe der Malerei, mit wenigen Linien setzt sie in den Zeichnungen ihre Figuren auf die leere Fläche des Blattes. Zugleich arbeitet Koberstein die unterschiedliche Materialität ihrer Gegenstände sehr genau und sinnlich heraus, wobei das Hässliche und das Schöne, das Gute und das Böse, das Liebliche und das Grausame oftmals nicht voneinander zu trennen sind.
Beides, sowohl der knappe Einsatz der Mittel als auch ihre präzise malerische oder zeichnerische Umsetzung bewirken, dass die wenigen, aber sehr präsenten Bildteile zueinander in Beziehung treten, oder, anders gesagt, eine poetische Wirkung zur Entfaltung kommt. Im Humor und in der Poesie begegnet das Beschränkte aber dem Universalen.

1968 geboren in Puebla / Mexiko, aufgewachsen in Stuttgart
1988-96 Studium an der Kunstakademie Stuttgart
1991 u. 1993 Preis der Kunstakademie Stuttgart
seit 1993 "Kunst am Bau"-Projekte
1994 2. Preis Wettbewerb Rolf Deyhle
1995 Preis der Galerie im Heppächer, Esslingen
1996-2003 Tätigkeit als freischaffende Künstlerin in Berlin und Stuttgart
1997-99 Referendariat Kunsterziehung am Gymnasium in Stuttgart
2002 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
2003 Umzug nach München

Gerne maile ich Ihnen mehr Material über Eva Koberstein:


Dr. Berthold Naumann

Galerie Naumann
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